Die Nachkriegszeit bis zur politischen Wende (40 Jahre DDR)
Eng verbunden mit dem Wiederaufbau der Wehr in den ersten Nachkriegsjahren Ist der Name des Brunnenbaumeisters Wilhelm Balke, der wie sein Vater bereits als Jugendlicher der Wehr beigetreten war und nun als Wehrleiter die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr lenkte. Er stellte z.B. einen LKW als Zugmaschine Verfügung.
Mit der Gründung der DDR am 07.10.1949 bis zur politischen Wende 1989 existierten in Königs Wusterhausen eine Freiwillige und eine Berufsfeuerwehr. Die Jahre von 1949 – 1956 waren für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Königs Wusterhausen besonders schwer, mußten sie sich doch die Feuerwache in der Alten Plantage mit der Berufsfeuerwehr teilen. Die beengten Verhältnisse brachten Unmut und Verdruß bei den Kameraden.
Die Berufsfeuerwehr, welche der Polizei angegliedert und dem Ministerium des Innern unterstellt war, war in zwei Aufgabenbereiche unterteilt. Der abwehrende Brandschutz, später als ,,Kommando Feuerwehr“ bezeichnet, war für den operativen Dienst zuständig. In zwei Wachabteilungen mit einer anfänglichen Stärke von 8 Mann wurde die Stärke bis auf 18 Mann pro Wachabteilung erhöht.
Nachdem ein Herr Faber in den Anfangsjahren die Berufsfeuerwehr leitete, übernahm später Herr Gerhard Flatau die Leitung. Mit dem Umzug der Berufsfeuerwehr in die Köpenicker Straße, erhielt Herr Horst Rogge (gest. 25.02.1995 ) bis kurz vor der Wende (Eintritt in den Ruhestand) das Kommando über die Berufsfeuerwehr.
Die ,, Abteilung Feuerwehr ,, war für den vorbeugenden Brandschutz in den Betrieben und Einrichtungen, sowie für die Stärke und Gliederung der Freiwilligen Feuerwehren des Kreise zuständig. Die damalige Berufsfeuerwehr hatte somit, gemeinsam mit den Freiwilligen, die Aufgabe, für die Sicherheit des Kreises Königs Wusterhausen auf dem Gebiet des Brandschutzes zu sorgen.
Nachdem die beengten Verhältnisse mit dem Umzug der Berufsfeuerwehr 1956 in die Köpenicker Straße (zwischenzeitlich Oberst-Komarow-Straße), ein Ende hatte, wurden alle Anstrengungen unternommen, die Freiwillige Feuerwehr wieder zu einer schlagkräftigen Truppe zu entwickeln. Maßgeblich hatte der leider viel zu früh verstorbene Hauptmann Karl Hein Wendt Anteil daran. Ungezählte Stunden widmeten die Kameraden jährlich dem vorbeugenden Brandschutz. Inzwischen wurde die Wehr mit einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ausgestattet.
Im Jahre 1961 kam ein genormtes Löschfahrzeug vom Typ LKW LF 8 STA (Schlauchtransportanhänger) dazu. Dieses Fahrzeug vom Typ K 30 hat noch bis Ende der 80er Jahre seine Dienste geleistet, und steht heute als Oldtimer in der Feuerwache Köpenicker Straße.
Nach und nach erhielt die Freiwillige Feuerwehr Königs Wusterhausen wieder das notwendige Profil.
Unter der Leitung vom späteren Wehrführer Heinz Donner wurde die Technik gepflegt und gewartet. Bei der jährlichen Überprüfung der Fahrzeuge erreichte man immer gute Ergebnisse.
Anfang der 70er Jahre nahm der Kamerad Lothar Gronau die Leitung der Wehr in die Hände. Die guten Ergebnisse bei der Pflege der Technik wurden fortgesetzt. Mit dem tragischen Absturz der IL 62 im August 1972 kam nicht nur die Stadt Königs Wusterhausen in die Schlagzeilen, sondern auch die Feuerwehren der Region. Schulter an Schulter mit der Berufsfeuerwehr wurden die menschlichen Überreste der Unglücksmaschine geborgen, auf dem Funkerberg aufgebahrt und auf dem Waldfriedhof in Wildau beigesetzt.
Nach wie vor wurde in dieser Zeit großes Augenmerk auf den vorbeugenden Brandschutz gelegt. Aber schon in den 6Oern bis weit in die 70er Jahre hinein gab es Probleme, die geforderte Sollstärke zu erfüllen. Trotz der Entwicklung der Gruppe ,,Junge Brandschutzhelfer“ an der Fritz-Große-Oberschule (dem heutigen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium) und einer intensiven Werbung bekam man die Probleme bis Mitte der 80er Jahre nicht in den Griff, obwohl im Jahre 1984 37 Mitglieder zu verzeichnen waren.
Auch die Erweiterung der Technik nahm in den 70er und 80er Jahren weiter zu. So erhielten die Kameraden der Wehr zum 90. Jubiläum ein modernes Löschgruppenfahrzeug vom Typ W50. Eigens hierfür wurde eine Fahrzeughalle neben der heute denkmalgeschützten Feuerwache in der Alten Plantage angebaut. Ein Beleuchtungsanhänger (BLA3) und ein Schaumbildneranhänger (SBA 4,5) mit 450 Liter Schaum kamen als Zusatzausrüstung hinzu.
Die erforderliche Sollstärke von 100 Kameraden war auch der Entwicklung der Stadt Königs Wusterhausen geschuldet. Mit dem Aufbau eines der größten kreisstädtischen Neubaugebiete mußte diese Stärke erreicht werden. Eine intensive Werbung brachte den Erfolg zum 100. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Königs Wusterhausen, wobei die meisten Mitglieder im vorbeugenden Brandschutz angesiedelt waren.
Die Löschgruppe im Funkamt und auch die Kameradinnen und Kameraden der Kommunalen Wohnungsverwaltung (heute Wohnungsbaugesellschaft) hatten großen Anteil an der Erfüllung der Zielstellung.